Freitag, 21. November 2008
Pisa, der schiefe Turm der Bildung...
..oder: als ich noch ein Waldbauernbub war.

Finnland gegen Korea, Sachsen gegen Bayern und Hamburg – Bremen gegen den Rest der Welt. Und in was? In Bildung. Jawoll!



Bleibt doch mal auf dem Teppich.

Wurde mir glaubhaft erzählt von einem, der in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in Oberschwaben aufwuchs, dass er dort eine drei Klassen-Volksschule besuchte. Erste und zweite Klasse in einem Raum, dritte und vierte Klasse in einem Raum und vierte bis achte Klasse im dritten Klassenzimmer.



Vierte bis achte Klasse waren über sechzig Schüler! In einem Raum. Der Lehrer unterrichtete zwei Schulklassen zusammen, während die anderen zwei Klassen still Aufgaben lösten. Dann wurde gewechselt. Hausaufgaben gab es grundsätzlich keine. Sitzen blieb keiner, dafür gab es reichlich Ohrfeigen, Backenkneifen und Puffe als Strafen.

Das, glaube ich, war nicht besser oder schlechter, sondern anders. Ich denke, daß die Kinder mehr Freizeit und mehr Freiheiten hatten, erwachsen zu werden.

Viele der älteren Generation werfen den Azubis vor, sie hätten keine Bildung, keine Manieren und keine Motivation. Sollen sie doch mal in einer stillen Stunde ihre eigenen Klassenarbeiten und Zeugnisse vom Speicher holen und reinschauen. Da würde mancher stille werden und beschämt schweigen. Und was Manieren und Motivation angeht: Das Thema ist so alt wie die Menschheit und zieht sich von den Griechen, Römern, Scholastikern bis zu Schiller und in die Gegenwart.



Und wenn ich mal der Meinung bin, dass früher Alles besser war, dann weiß ich: ich bin alt.

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