Samstag, 29. November 2008
Prinzessin Gloria snaakt gern.
Will sagen, sie liebt es, sich öffentlich in Interviews und Talkshows verbal zu entblößen.

Nun ist ja die Fürstin zu beneiden. Sie trägt als Korsett ein festgefügtes Weltbild, das ihren sündigen Leib vor den Pfeilen der Versuchung schützt.
In dem Korsett sind hierarchische Strukturen eingewoben, die Autoritäten vorgeben. Nach dem Papst und dem Fürsten – oder umgekehrt? - kommen die Eltern.

Die wissen, was das Beste für die Kinder ist und sollen deshalb deren Lebenspartner bestimmen.

„Liebe kann man lernen“, weiß die Fürstin. Aber ja doch, gnä` Frau. Dafür gibt es das Kamasutra. Aber im Ernst: die Frau hat so was von Recht. Wer, wenn nicht die Eltern, wissen, was für Albert Maria Lamoral Miguel Johannes Gabriel das Beste ist. Stammbaumtechnisch gesehen. - In ihrem Fall allerdings haben nicht die Eltern, sondern sie mit ihrer Schwester, nach sorgfältigem Studium der Stammtafeln der Adelshäuser, sich bedient.



Ja, entgegen ihrer Theorie hat sie es nicht einmal schlecht getroffen. Ihr Auserwählter, Nachfahre eines durch Indiskretion und Bruch des Briefgeheimnisses zu Vermögen gekommener Postmeister, war möglicherweise im intimen und familiären Umgang nicht immer einfach zu nehmen.

Dennoch: „Ich liebe meinen Mann!“ ließ uns die Punker-Fürstin trotzig wissen und wurde später für ihre Loyalität reich belohnt.

Heute fungiert sie als Präfektin der Marianischen Frauencongregation „Mariä Verkündigung“ Regensburg, und lässt snaakend noch manche Sottise erwarten.

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Wohin mit Picasso?
In einer Wohnung im Erdgeschoß der Grossen Kreisstadt im münchener Speckgürtel wird über Wandschmuck diskutiert.

Konträr.



Es soll sich um Kopien von einigen Werken des unsterblichen – und von mir unverstandenen – Künstlers Pablo Picasso handeln.



Ich besuchte vor Jahren eine Ausstellung in München; Fazit meiner Erkenntnis: ich verstehe das nicht. Auch wenn ich die Akkuratess und hohe Fertigkeit des Künstlers erkenne und anerkenne, springt der Funke der Erkenntnis nicht über. Irritiert, vielleicht ratlos schaue ich auf das Objekt. Anders bei Vincent van Gogh, Kornfeld. Hier atme ich die heiße Luft des Sommers mit dem Geruch des Getreidefeldes und spüre, wie die Hitze mich ermüdet.



Diese Objekte unseres Disputes finden – prima vista – Gnade vor meinen Augen. Und es mag durchaus sein, dass irgendwann, vielleicht wenn die Donau ins Mittelmeer fliesst oder ein Deutscher es wagt, eine Rasenfläche zu betreten, ein Kenner der Materie sich findet, der in der Lage ist, mir die Bilder zu erklären.

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