Dienstag, 22. April 2008
Das Tier in mir.
Ich bin ja eigentlich ein ganz ein braver. Ja, lacht nur. Fragt halt Big Mama. Kein Sex mit fremden Weibern in schmutzigen Hinterhöfen. Keine Saufparty nach Mitternacht und kein Pokerabend in Schabing mit Horst Jüssen über tausend Limit.

Mag vielleicht dem einen oder anderen spießig erscheinen, seis drum.

Nur manchmal, meistens bei abklingendem Vollmond, meldet es sich, das Tier in mir. Ohne Warnung. Einfach so. Die wichtigste Bitte im Vaterunser ist: Führe uns nicht in Versuchung! Und ich bin ohne den Hauch einer Chance.

Ein Schild an einer Hauswand: Heute Blut- und Leberwürst.
Das wars. Ich betrete die Gaststube, deute mit dem Finger in der Speisenkarte die entsprechende Zeile. Und esse.



Hey! Ich bin Vegetarier. Was soll das. Bluut- und Läberwürst.
Zu spät.

Die Platte abgegessen, das Tier hat sich verkrochen. Das Gewissen meldet sich. War es das wert? Oder ist es das schlechte Gewissen, das ich brauche. Blut- und Leberwürst missbraucht? Schnödes Mittel zum Zweck?

„Hodz bassd?“ Die Bedienung räumt den Teller weg. Wahrscheinlich heißt sie Ingelore, kommt aus Passau bei Freyung bei Zwiesel und ist den Tschechenmädels nach München ausgewichen. Wahrscheinlich plagen sie andere Sorgen.




Ich zahle. „Basst scho“.

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Schlaflos in ...berg.
Was treibt mich?

Seit halb vier bin ich wach und wälze mich. Mal links, mal rechts. Typischer Seitenschläfer.

Was treibt mich? Woher die Unruhe?

Und das im Urlaub.

Ein Rätsel. Keine Schmerzen, keine Sorgen, kein Liebeskummer.
Vollmond? Der Zyklus des Mannes? Ein nahender Infarkt? Ein schlechtes Gewissen?



Oder ein Alptraum, der mich herausriss aus dem Schlummer und nun in den tiefen der Synapse lauert.

Bring mir Ruhe, Zuspruch, Geborgenheit. Unter einem Dach, getröstet, mit dir.

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Montag, 21. April 2008
Auf Wohnungssuche (2)
Heute: Wohnungen, die uns erspart blieben...


Etwa seit drei Jahren sind SugarDaddy undBigMama auf der Suche nach der eigenen Bleibe.

Ohne Übertreibung haben wir locker dreißig bis vierzig Wohnungen angeschaut. Was einem da so alles gezeigt wird, treibt einem die Tränen in die Augen. Tränen der Enttäuschung, des Mitleids, der Wut.

„Traumwohnung mit Supergarten“, heißt es da in der Anzeige eines Maklers.
Die Traumwohnung entpuppt sich als eine zufällige Aneinanderreihung von Zimmern. Der Supergarten ist ein schmaler Grünstreifen am Hausreck. Das ganze für EUR 320.000.-, dazu noch etwa 10% an Makler- und Notarkosten und Grunderwerbsteuer.




Wie man sofort erkennt, sind die meisten Zimmer der Traumwohnung Durchgangszimmer. Praktisch, wenn die Gattin, bereits im Bett, auf die Toilette will und die Herren beim Pokerabend sind....

Als Makler fungiert die Sparkasse vor Ort, die für den Verkäufer die Wohnung, für den Käufer Kredite vermittelt. Der Bayer sagt in solchen Fällen: Saubande. Elendige.

Das Spiel der Vermittlung läuft sowieso nach eigenen Regeln ab. Will einer seine Wohnung verkaufen, versucht er es zunächst auf eigene Faust. Im Bekanntenkreis, am Stammtisch und im Fußballverein. Klappt das nicht, dann schaltet er einen Makler ein. Das heißt: Die Gurken landen beim Makler, die Traumwohnungen, diesmal die echten Traumwohnungen, kommen gar nicht auf den freien Markt.

Hier ein anderes Beispiel für misslungene Wohnungsplanung (dieser Architekt sollte im Sinne einer höheren Gerechtigkeit im Architektenfegfeuer mindestens dreitausend Jahre in einem solchen Haus wohnen müssen).



Das Gesamtkunstwerk ist in Form eines L konzipiert. Um das kleine Grundstück möglichst effektiv auszulutschen, ist die kurze Seite des L parallel zur Straße, die lange Seite geht nach hinten ins Grundstück. Nun haben wir den Salat: die Wohnungstüren (im kurzen L) befinden sich am Beginn der lang gezogenen Wohnungen und ziehen sich als langer Schlauch beinahe durch die ganze Wohnung.

Seit etwa zehn Jahren haben die Wohnungsplaner einen neuen Trend in USA entdeckt und sofort im alten Kontinent umgesetzt. Bei diesem Konzept besteht die Wohnung aus 80% Wohnzimmer und noch aus drei kleinen Kammern, die mit Eltern, Kind 1 und Kind 2 beschrieben sind, wobei das Wohnzimmer mit 40 qm eine offene Küche beinhaltet, die anderen Kammern umfassen – sagen wir mal – jeweils 8 oder 10 qm.




Ich könnte auch noch postive Beispiele anführen. Wenn ich welche hätte.

Hier noch ein paar Tips, kostenlos als Service für unsere Leser:

Privat in reginalen Anzeigenblättern inserieren. Möglicherweise bleibt der Makler so aussen vor.
Bei neuen Objekten zuerst das Anwesen und die Umgegend checken.
Ist das soweit okay, laß Dir den Grundriss vorlegen. So kannst Du Dir, dem Verkäufer und dem Makler viel Zeit sparen.

Und nun: Glück auf!

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Sonntag, 20. April 2008
Blick aus dem Küchenfenster
heute morgen kurz nach acht.

Bietet die Magnolie nicht einen zauberhaften Anblick?

Das ist aber schon alles. Leider. Keine Früchte, keine Ernte.





Ob sich die Hausfrau das noch lange wird leisten können?

Oder muß sie den Rasen umgraben und Zwiebeln stecken und Kartoffeln häufeln? Und statt der weitausladenden Magnolie einen schlanken Apfel.

Wer weiß. Man wird sehen.

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