Montag, 21. April 2008
Auf Wohnungssuche (2)
Heute: Wohnungen, die uns erspart blieben...


Etwa seit drei Jahren sind SugarDaddy undBigMama auf der Suche nach der eigenen Bleibe.

Ohne Übertreibung haben wir locker dreißig bis vierzig Wohnungen angeschaut. Was einem da so alles gezeigt wird, treibt einem die Tränen in die Augen. Tränen der Enttäuschung, des Mitleids, der Wut.

„Traumwohnung mit Supergarten“, heißt es da in der Anzeige eines Maklers.
Die Traumwohnung entpuppt sich als eine zufällige Aneinanderreihung von Zimmern. Der Supergarten ist ein schmaler Grünstreifen am Hausreck. Das ganze für EUR 320.000.-, dazu noch etwa 10% an Makler- und Notarkosten und Grunderwerbsteuer.




Wie man sofort erkennt, sind die meisten Zimmer der Traumwohnung Durchgangszimmer. Praktisch, wenn die Gattin, bereits im Bett, auf die Toilette will und die Herren beim Pokerabend sind....

Als Makler fungiert die Sparkasse vor Ort, die für den Verkäufer die Wohnung, für den Käufer Kredite vermittelt. Der Bayer sagt in solchen Fällen: Saubande. Elendige.

Das Spiel der Vermittlung läuft sowieso nach eigenen Regeln ab. Will einer seine Wohnung verkaufen, versucht er es zunächst auf eigene Faust. Im Bekanntenkreis, am Stammtisch und im Fußballverein. Klappt das nicht, dann schaltet er einen Makler ein. Das heißt: Die Gurken landen beim Makler, die Traumwohnungen, diesmal die echten Traumwohnungen, kommen gar nicht auf den freien Markt.

Hier ein anderes Beispiel für misslungene Wohnungsplanung (dieser Architekt sollte im Sinne einer höheren Gerechtigkeit im Architektenfegfeuer mindestens dreitausend Jahre in einem solchen Haus wohnen müssen).



Das Gesamtkunstwerk ist in Form eines L konzipiert. Um das kleine Grundstück möglichst effektiv auszulutschen, ist die kurze Seite des L parallel zur Straße, die lange Seite geht nach hinten ins Grundstück. Nun haben wir den Salat: die Wohnungstüren (im kurzen L) befinden sich am Beginn der lang gezogenen Wohnungen und ziehen sich als langer Schlauch beinahe durch die ganze Wohnung.

Seit etwa zehn Jahren haben die Wohnungsplaner einen neuen Trend in USA entdeckt und sofort im alten Kontinent umgesetzt. Bei diesem Konzept besteht die Wohnung aus 80% Wohnzimmer und noch aus drei kleinen Kammern, die mit Eltern, Kind 1 und Kind 2 beschrieben sind, wobei das Wohnzimmer mit 40 qm eine offene Küche beinhaltet, die anderen Kammern umfassen – sagen wir mal – jeweils 8 oder 10 qm.




Ich könnte auch noch postive Beispiele anführen. Wenn ich welche hätte.

Hier noch ein paar Tips, kostenlos als Service für unsere Leser:

Privat in reginalen Anzeigenblättern inserieren. Möglicherweise bleibt der Makler so aussen vor.
Bei neuen Objekten zuerst das Anwesen und die Umgegend checken.
Ist das soweit okay, laß Dir den Grundriss vorlegen. So kannst Du Dir, dem Verkäufer und dem Makler viel Zeit sparen.

Und nun: Glück auf!

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