Sonntag, 20. August 2006
Unsere Welt wird immer kleiner.
Etwa ein achtel der Flächen in Bayern sind versiegelt. Mit Straßen, Häusern, Gehsteigen und Parkplätzen zubetoniert.
Ein achtel ist der Durchschnitt in ganz Bayern. In der Großen Kreisstadt beträgt das Verhältnis etwa eins zu drei. Jawohl, etwa ein drittel der Fläche ist versiegelt.

Das ist unser Schrebergarten.



Ehemals von Bundesbahnern gepachtet, liegt er im Zentrum der Kreisstadt in unmittelbarer Bahnhofsnähe.

Ein Anachronismus. Hier gehören Parkflächen für Autos hin. Oder Büros und Wohnungen. Was hier der Quadratmeter kostet? Geschätzte Tausend Euro, gefühlte zweitausend.

Also: das Ding muß weg!

Die Stadt hat von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht. Ende diesen oder Ende nächsten Jahres wird geräumt. Für Park-and-Ride und Büros. Wir sitzen auf gepackten Koffern.

Dem großen Apfelbaum habe ich noch nichts gesagt. Ich glaube, er spürt das kommende Unheil. So viele Äpfel reiften noch nie.





Derweil geht es munter weiter mit dem Zubetonieren der freien Flächen. Wir brauchen noch eine Umgehungsstraße. Danach eine Umgehungsstraße zur Entlastung der Umgehungsstraße.

Erst wenn der letzte Grashalm zubetoniert ist, herrscht Ruhe.

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Du hast die dritte Dimension vergessen.
Wir können noch die Vertikale erobern.

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das ist wahnsinnig schade. habe selbst erlebt, wie der große obstgarten und das alte haus des nachbargrundstücks zuhause bei meinen eltern einem neubaukomplex zum opfer fielen. damals war ein großes stück kindheit für mich zu ende.
aber die natur kommt wieder. habe neulich mit einer freundin namibia-fotos geguckt: wie die wüste geisterstädte frisst. oder auf dem friedhof, wo mein opa liegt: wie unkraut die grabsteine sprengt. oderoderoder. wir sind teil der natur, wenn wir versuchen, sie zu vernichten, wird sie am ende uns vernichten. das ist hart, aber fair. ;)

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