Freitag, 2. Februar 2007
Das öffentliche Klo
"Ich sitze im kleinsten Zimmer meines Hauses und habe Ihre Kritik noch vor mir, aber bald hinter mir.", soll Beethoven einem Musikkritiker beschieden haben.

In das kleinste Zimmer ihrer Wohnung sind heutzutage die Freunde des blauen Dunstes verbannt, während der ursprüngliche Zweck des Stillen Örtchen zusehends in die Öffentlichkeit verlagert wird.



Wenn nun ein Oktoberfestbesucher in seiner Not der Natur im Freien zu ihrem Recht verhilft, so habe ich damit als Zuschauer dieses Geschehens keine Probleme. Entbehrt doch ein blank gezogener Hintern nicht einer gewissen Ästhetik (das ist mein voller Ernst).

Nicht ein Quäntchen Verständnis habe ich aber dafür, daß gewisse PR-Nutten und quotengeile Talkmaster die Umwelt mit ihren verbalen Fäkalien verschmutzen; daß in Talkshows auf unterstem Niveau private Zwistigkeiten austragen werden; daß in Wettbewerben vor laufenden Kameras Bewerber beschimpft und erniedrigt werden; daß Film"stars" intimste Unzulänglichkeiten ihrer Expartner in Mikrofone hauchen.



He, ihr Dieter, Veronikas und Uschis dieser Welt! Wir wollen Eure Verbalinjurien nicht mehr hören. Euer Gejammer, Gewinsel und Geseire.

Begebt Euch auf kürzestem Weg ins Städtische Klärwerk. Geht nicht über Los und zieht keine 4.000.- Euro ein.

Und lasst Euch hier nie mehr blicken.

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