Montag, 18. September 2006
Das Eva-Prinzip
Ich habe mir geschworen, über die Rechtschreibreform
nie auch nur einen klitzekleinen Kommentar abzugeben - und das habe ich auch eingehalten. Selbst als mich Reich-Ranicki neulich vor laufender Kamera befragen wollte, habe ich die Backen zusammengekniffen und keine Flatulenzen von mir gegeben.

Selbigen Schwur leiste ich hiermit öffentlich über mögliche Diskussion bezüglich eines Themas, das wieder einmal hochköchelt, diesmal unter dem Begriff "Das Eva-Prinzip".

So werde ich auch nicht Gefahr laufen, eine gewisse Eva Hermann als PR-Nutte oder Medienschlampe zu bezeichnen.

Laßt uns von etwas Erhebendem sprechen.

Ich liebe es, am Flußufer zu flanieren.






Auf engen, gewundenen Pfaden bewege ich mich entzückt vorwärts.






Ab und an öffnet sich eine Lichtung und






es offenbaren sich Objekte von monströser, ja maßloser Schönheit und erfüllen das Gemüt mit dem Bewußtsein der Abenteuerlichkeit und Exzentrität dieser Sphäre.

Über das Andere jedoch, Ihr wisst schon, lasst uns hinfort schweigen.

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Donnerstag, 14. September 2006
Ein Wimpernschlag
stockt der Atem. Ein Reflex.





Dann Entspannung.

Ein ganz normaler Überflug.

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Samstag, 9. September 2006
Der Fleischskandel - eine Folge des "Modell Bayern"?
Erfolg hat einen Namen, zumindest in Bayern: CSU. Die Partei ist erfolgreich, allmächtig und allgegenwärtig. Ohne Übertreibung lässt sich sagen: Bayern trieft nur so vor CSU.

Ein Beispiel soll dies verdeutlichen:
Wahlskandal in einer Großen Kreisstadt in Bayer. Zwei CSU-Politiker beim Fälschen von Wahlzetteln ertappt. Die betrogenen Mitbewerber fordern Aufklärung und wenden sich an die nächste Instanz, an das Landratsamt. Der Landrat: ein CSU-Politiker.
Sie wenden sich an die Regierung von Oberbayern. Wird von der CSU gestellt.
Darüber die bayerische Regierung. Auch CSU.
Die unabhängige Justiz. Von wem werden die ermittelnden Staatsanwälte eingesetzt und die Richter berufen?
Nebenbei bemerkt: als sich der Rauch verzogen hat, wird die Wahl wiederholt; die CSU kann ihr Ergebnis verbessern.

Eine ernst zunehmende Opposition ist nicht auszumachen. Wenn überhaupt Gegnerschaft, dann innerhalb der Partei. Es gilt: Feind. Todfeind. Parteifreund.

Wer hier erfolgreich sein will, kann nicht gegen die Partei, allenfalls ohne sie seinen beruflichen Werdegang gestalten. Hilfreich sind Seilschaften und Netzwerke.

Ist es vorstellbar, daß ein Mitglied der Jungen Union, Chef einer niederbayerischen Fleischgroßhandlung, den Eifer eines Veterinärs durch seinen Parteispezl, den Landrat, auf Normalmaß stutzen lässt? - Unvergessen ist zumindest der Fall eines Metzgers, der von seinem Schwager, dem Bürgermeister, den Stempel des Fleischbeschauers zur gefälligen Bedienung überlassen bekam...



So entsteht ein schaler Geschmack, nicht nur angesichts des ekelerregenden Gammelfleisches: Wird hier überhaupt ernsthaft Aufklärung betrieben? Sollen sich die Zustände tatsächlich ändern? Stören wir mit den Untersuchungen nicht unbescholtene Kaufleute bei ihren Geschäften?

Und weiter: sind die Konsumenten nicht mitschuldig an der Misere? Haben sie durch ihre Geiz ist geil Mentalität die Zustände, die sie bedauern, nicht selbst herbeigeführt? Und wer kauft denn schon sein Schnitzel im Supermarkt? Wo doch der Metzgerladen gleich um die Ecke ist. Übrigens auch CSU-Mitglied.

Und über allem das Rätsel, die Jahrhundertfrage, das Große Mysterium: was macht diese Partei so erfolgreich? So endlos endlos endlos erfolgreich?
Das konnte mir bisher noch niemand beantworten.

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